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Ausfallsicher und resilient mit der Cloud 

von Daniel Schellhase
Hände eines Mannes auf einer Laptop Tastatur, im Vordergrund ein digitales Icon mit einem Vorhängeschloss
Die Cloud bietet Unternehmen verschiedene Perspektiven für die Erhöhung der Business-Resilienz.
 

In diesem Artikel lesen Sie,

  • was Business-Resilienz ist,
  • welche Mechanismen für Ausfallsicherheit in die Cloud integriert sind und
  • wie sich klassische Disaster-Recovery-Konzepte vereinfachen.


Die Cloud erlaubt neue Ansätze für Business-Resilienz. Diese beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegenüber unerwarteten Ereignissen. Eine wichtige Grundlage dafür ist die Ausfallsicherheit der IT-Systeme, die durch vereinfachte Backups und Disaster-Recovery-Funktionen sichergestellt wird. Cloud-Nutzer profitieren aber auch von Resilienz-Funktionen, die in der Plattform eingebaut sind.

Servicestabilität innerhalb turbulenter Rahmenbedingungen

Die letzten Jahre haben das Fremdwort „Disruption“ mit Leben gefüllt: Innerhalb kürzester Zeit sind Dinge anders, als sie immer schon waren; plötzliche gelten neue Regeln und Rahmenbedingungen. Experten sprechen von BANI-Zeiten, in denen Unternehmen in ihren Märkten bestehen müssen. BANI ist ein Akronym für vier englische Begriffe: Brittle (brüchig), Anxious (ängstlich), Non-Linear (nicht-linear), Incomprehensible (unbegreiflich). BANI kennzeichnet damit ein Marktumfeld, das undurchsichtig und in dem es schwer zu manövrieren ist, weil völlig unklar ist, welche Entscheidungen sich wie auswirken. Unternehmerische Stabilität zu erzeugen, wird kompliziert.

Was können Unternehmen tun? Wie können sie den disruptiven/BANI-Herausforderungen begegnen? Wenn über Lösungsansätze gesprochen wird, fällt häufig der Begriff „Resilienz“. Der Begriff wird u.a. in der Medizin verwendet. Dort beschreibt er die Fähigkeit, schwierige Situationen wie Krisen oder Katastrophen unbeschadet zu überstehen.

Das Konzept der Business-Resilienz überträgt diese Widerstandsfähigkeit auf Unternehmen. Business-Resilienz bedeutet, dass Prozesse im Unternehmen auch dann reibungslos laufen, wenn Extremsituationen eintreten. Eine wichtige Komponente, um Business-Resilienz zu erzeugen, ist eine funktionstüchtige (und selbst resiliente) IT. Dabei kann die Cloud entscheidende Beiträge leisten.

Warum Cloud für Business-Resilienz?

Werfen wir zunächst einen Blick auf eine traditionelle IT-Bereitstellung im eigenen Haus. Bei der On-Premises-IT haben Unternehmen weitgehende Kontrolle über die IT-Ressourcen. Damit einher geht aber auch die Notwendigkeit, für umfassende Serviceverfügbarkeit und Notfälle vorzusorgen – entlang des kompletten Lebenszyklus der IT. Konkrete Ausprägungen sind Hochverfügbarkeits-Architekturen, Backups, Maintenance, Kapazitäts-Management für alle Komponenten der IT-Landschaft, Security Management, die Sicherstellung von Betriebs-Know-how und -Kapazitäten. Das erfordert auch Einkaufsprozesse, Ausschreibungen, Angebote, Logistik, Installation von Komponenten und das Vorhalten von Ersatzteilen.

Doch die Personaldecke ist häufig dünn und viele Rechenzentren sind veraltet. Manche Management-Aufgaben fallen unter den Tisch, aktuelle Sicherheitsanforderungen können nicht umfassend erfüllt werden, Unternehmen müssen bewusst Risiken eingehen. Die Resultate: temporäre Nichtverfügbarkeit von Services und Verlust von Daten – das Gegenteil von Business-Resilienz.  

Die Cloud bietet Unternehmen verschiedene Perspektiven für die Erhöhung der Business-Resilienz. Unternehmen werden agiler und flexibler und können schneller auf geänderte Marktanforderungen reagieren. Möglich wird das durch die erhöhte und vereinfachte Ausfallsicherheit durch die Cloud. Im Zuge der Shared Responsibility (der verteilten Verantwortlichkeit) steht der Cloud-Provider für die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Plattform ein, d.h. er sorgt für einen zeitgemäßen, effizienten Betrieb, der höchsten Sicherheits- und Managementstandards entspricht. Wichtig sind hierbei Zertifikate wie die DIN 27001.

Doch Unternehmen, die IT-Services in die Cloud auslagern, gewinnen – bedingt durch die Cloud-Technologie – noch weitere Möglichkeiten, mit denen sie ihre Business-Resilienz erhöhen.

Basis-Resilienz: Unabhängig vom Ausfall von Hardware

Zunächst werden in der Cloud Services unabhängig von Ausfall einzelner Hardware-Komponenten. Die Cloud-Technologie setzt auf gepoolte Ressourcen und die automatische Zuordnung der ausgeführten Workloads auf freie Komponenten. Fällt eine CPU aus dem Pool aus, wird die Arbeitslast direkt an eine andere verfügbare CPU weitergegeben. Nutzer merken von dieser Übergabe nichts, der Service bleibt verfügbar. Die Resilienz gegenüber Hardware-Ausfällen geht bis zum Ausfall mehrerer Hosts, den Cloud-Workloads unbeschadet überstehen.

Gleiches gilt für Daten. Daten werden in der Cloud standardmäßig über mindestens drei verschiedene Festplatten verteilt gespeichert. Das Konzept stellt sicher, dass auch beim Ausfall einzelner Festplatten (der auch in der Cloud immer wieder auftritt) keine Daten verloren gehen. Cloud-Nutzer erhalten diese Unabhängigkeit von Hardware-Ausfällen als Teil ihrer Cloud-Nutzung – ohne dass sie dafür spezifische Maßnahmen treffen müssten. Sie sind integraler Bestandteil der Cloud-Bereitstellung.

Auch die Open Telekom Cloud orientiert sich an diesen Cloud-Architektur-Standards und stellt sicher, dass Hardware-Ausfälle sich nicht auf Service- und Datenverfügbarkeit auswirken.

On top: Zusätzliche Resilienz auf Knopfdruck

Über diese „All inclusive“-Services hinaus erlaubt die Cloud aber auch, dass Unternehmen etablierte Sicherheits- und Hochverfügbarkeitsszenarien der On-Premises-Welt innerhalb der Cloud realisieren. Damit schützen sie Daten und Services auch beim Ausfall einer kompletten Verfügbarkeitszone. Typische Resilienzstrategien sehen Backups und Architekturen vor, die Workloads über verschiedene Verfügbarkeitszonen oder gar über verschiedene Regionen verteilen. Nutzer, die solche Redundanzkonzepte umsetzen, erhalten in der Open Telekom Cloud beispielsweise einen SLA von 99,95 Prozent für ihre Serviceverfügbarkeit. Mit der Verteilung der Services über zwei Regionen können sogar höchste Anforderungen des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) an Georedundanz und Ausfallsicherheit erfüllt werden.

Wichtig zu erwähnen: Das Shared-Responsibility-Konzept sieht vor, dass diese Beiträge durch den Cloud-Nutzer erbracht werden. Er entscheidet auf Basis der Kritikalität seiner Services, ob und in welchem Rahmen er weiterreichende Redundanz-Konzepte umsetzt. Zusätzlich genutzte Ressourcen erzeugen dabei auch zusätzliche Kosten – ebenfalls eine wichtige Komponente für die Entscheidung über die Architektur.

Auch auf dieser Ebene der zusätzlichen Resilienz-Maßnahmen bietet die Cloud einen starken Vorteil: Im Gegensatz zur Realisierung im eigenen Rechenzentrum geschieht die Implementierung von Disaster/Recovery- und Backup-Szenarien in Minutenschnelle über eine Konsole. Möglich wird das durch vorgefertigte Services wie Cloud Backup and Recovery oder den Storage Disaster Recovery Service.

Cloud mit klaren Vorteilen für Business-Resilienz

In der Cloud können damit fortgeschrittene Resilienz-Konzepte deutlich schneller und einfacher als im eigenen Rechenzentrum umgesetzt werden. Cloud-Nutzer erhalten einen klaren Vorteil für ihre Resilienzstrategien. Unter dem Strich bietet ein Betrieb von Applikationen in der Cloud also eine höhere Business-Resilienz – bei einer einfacheren Realisierung. Wer seine Workloads absichern und seine Business-Resilienz erhöhen will, findet in der Cloud das Mittel der Wahl. 


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