Digitalisierung auf europäisch

In diesem Artikel lesen Sie,

• welche Hauptthemen auf dem d.velop SUMMIT diskutiert wurden,
• wie wichtig Souveränität für europäische Anwender ist und
• wie KI zur Währung der Zukunft wird.

Künstliche Intelligenz und digitale Souveränität waren die beiden roten Fäden, die sich durch den d.velop SUMMIT 2025 zogen. Von 3. bis 5. Juni begegneten sich über 2.000 Anwender aus verschiedenen Branchen, Software-Anbieter und Plattform-Betreiber auf dem Areal Böhler in Düsseldorf. Der gemeinsame Nenner: Wie kann Digitalisierung helfen, die Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen und die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen?

Die Erwartungen an die Digitalisierung sind hoch. Wenn die Baby-Boomer in den nächsten Jahren aus dem Arbeitsleben ausscheiden, werden viele Stellen unbesetzt bleiben. Digitale Lösungen wie Automation oder Künstliche Intelligenz werden dann in die Bresche springen und komplette Prozesse ohne menschliche Einflussnahme managen müssen.

Jedes Jahr lädt der führende deutsche Dokumentenmanagement-Anbieter, die d.velop aus Gescher, zum d.velop SUMMIT. Der Kongress diskutiert aktuelle Digitalisierungstrends und gibt den Teilnehmern Impulse. Die Open Telekom Cloud war auch in diesem Jahr wieder als Hauptsponsor dabei und trug nicht nur zum Programm auf der Innovation Stage bei, sondern bot durchgehend auch Vorträge auf der eigenen OTC Stage.

Erhalten Sie Eindrücke vom Auftritt der Open Telekom Cloud direkt im Highlight-Video:

Auch Klaus Werner, Geschäftsführer der Businesskunden-Sparte der Deutschen Telekom, sprang in seiner Keynote auf den Zug der Künstlichen Intelligenz auf. Er teilte seine Vision der zukünftigen Arbeit und illustrierte, was KI in dieser neuen Arbeitswelt leisten kann. „Investitionen in digitale Maschinen sind Investitionen in die Zukunft. KI fungiert als Währung der Zukunft“, so Werner.

Digitale Souveränität sei jedoch die Voraussetzung für den sicheren Einsatz von KI, schlug Werner die Brücke zu dem zweiten roten Faden des d.velop SUMMIT. Souveränität wird so vermehrt zu einer Anforderung von Endnutzern an IT-Services. Das bedeutet – wie Daniel Schellhase, der Chief Product Manager der Open Telekom Cloud, aufzeigte – Selbstbestimmung, Entscheidungsfreiheit und Unabhängigkeit beim Einsatz von IT. Hierbei ist es wichtig, mit den etablierten Standards zu arbeiten, ohne von diesen abhängig zu sein. Darum setzt die Open Telekom Cloud auf OpenStack als frei verfügbares Cloud-Betriebssystem.

Doch souveräne IT entsteht nur dann, wenn der komplette IT-Stack souverän aufgebaut wird. Auch wenn Endnutzer das häufig nicht sehen: Dazu gehört auch die Cloud als Betriebs- und Entwicklungsplattform. Die Cloud ist der Motor der Digitalisierung. Wer die Cloud nicht mitdenkt in seinen Souveränitätskonzepten, springt zu kurz. 

Eine Diskussion, die beim Bitkom, dem deutschen Digitalverband schon lange geführt wird. Quasi zeitgleich (am 11. Juni) veröffentlichte der Verband seinen „Cloud Report 2025“ – und titelt: „Wirtschaft ruft nach einer deutschen Cloud ”. Der Report sieht in der deutschen Wirtschaft eine wachsende Sorge vor einer zu hohen Abhängigkeit von Cloud-Diensten aus dem Ausland. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Unternehmen in Deutschland würden ohne Cloud-Dienste stillstehen. Zugleich halten mehr als drei Viertel (78 Prozent) Deutschland für zu abhängig von US-Cloud-Anbietern.

Das Fazit: 82 Prozent der Befragten wünschen sich Hyperscaler Clouds aus Deutschland oder Europa, die es mit den außereuropäischen Marktführern aufnehmen können. Hier kommt die Open Telekom Cloud ins Spiel. Sie wurde mehrfach von Analysten als führende europäische Cloud ausgezeichnet und ist einer der führenden europäischen Hyperscaler. Für Klaus Werner „die Lösung für alle Kunden, die Souveränität suchen“.

In zwei Vorträgen nahm Daniel Schellhase das Publikum auf der Hauptbühne mit auf eine Zeitreise und erzählte die Vorgeschichte von souveräner KI: Er entdeckte drei Hauptzutaten.

1. Disruptive Ereignisse wie die Corona-Pandemie, Chip-Lieferengpässe und der Ukrainekrieg
2. Die Notwendigkeit von Resilienz und Souveränität für europäisches Business
3. Das Aufkommen der breiten Nutzung von KI ausgelöst durch ChatGPT

In Summe zeigt sich, dass Krisen Chancen bieten, ein eindrückliches Beispiel ist die Entwicklung des E-Schooling in Corona-Zeiten. Digitalisierung, beispielsweise KI und die Cloud sind wichtige Bausteine für die Zukunft, aber Souveränität wird darin zu einem Hygienefaktor. 

Viele europäische Unternehmen überdenken derzeit ihre Cloud-Strategien. Sie spüren die Abhängigkeiten und fürchten, dass auch bei ihnen der „Kill Switch“ zum Einsatz kommen könnte und sie von Cloud-Ressourcen kurzfristig abgeschnitten werden. Dass das nicht nur Gedankenspiele sind, zeigt der Vorfall am Internationalen Gerichtshof im Mai 2025 . Hier hatte Microsoft auf Weisung der Trump-Administration dem Chefankläger Karim Khan den Zugang zu seinem E-Mail-Konto gesperrt.

Die Anbieterlandschaft reagiert auf den steigenden Bedarf an souveränen Cloud-Lösungen. So vermarkten nicht nur europäische Anbieter ihre Hosting-Angebote vermehrt als souveräne Cloud, sondern auch US-amerikanische Hyperscaler initiieren spezifische Angebote für den europäischen Markt, so beispielsweise auch AWS, die Ende 2025 die AWS European Sovereign Cloud starten wollen.

Der d.velop SUMMIT bot ein eindrucksvolles Gegengewicht zu der US-geprägten IT-Szene und zeigte, wie digitale Souveränität für Europa gelingen kann: Mit einem lebendigen Ökosystem europäischer Software-Anbieter (ISVs) und Cloud-Plattformen aus Europa wie der Open Telekom Cloud sowie Open-Source-Fokus. Dieses Umfeld bietet Nutzern und ISVs die Souveränität, dass sie ihr jeweiliges IT-Spielfeld frei wählen können.